Eilandje
Eilandje | |
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Basisdaten | |
Stadtteil/-viertel | Norden |
Genaue Lage | an der Gabelung zwischen dem
Neuen Weg und Burggraben |
Als Eilandje wurde eine kleine Halbinsel (niederdeutsch: Eilandje) im Bereich der heutigen Gabelung des Neuen Wegs und des Burggrabens bezeichnet. Sie befand sich damit seinerzeit unmittelbar am Norder Hafen, der südwestlich angrenzte und war ursprünglich eine ausgedehnte Kalkwarf.[1] Im 16. Jahrhundert soll sich hier auch eine Ziegelei befunden haben, das Gelände war zudem die östliche Begrenzung der Parzellen der Sielstraße.[2] Zu einer Halbinsel wurde die alte Kalkwarf, nachdem man den Verlauf des Norder Tiefs an seine heutige Stelle verlegte nordwestlich der Kalkwarf verlegte und sich ab Ende des 18. Jahrhunderts noch der Berumerfehnkanal östlich anschloss.
Die Eigentumsverhältnisse an dem Eilandje, das sich an der südlichen Stadtgrenze befand, war lange Zeit umstritten. Wegen der unmittelbaren Lage am Siel sah sich die Sielacht als rechtmäßige EIgentümerin, doch ebenso pochte die Stadt darauf, dass ihr das Eilandje gehörte. Mehrere Gerichtsverfahren endeten letztendlich zugunsten der Stadt.[3]
Bereits 1714 wurde hier eine Sägemühle errichtet. Seit 1786 befand sich hier der zuvor am Marktplatz aufgestellte Pranger.[4] Bis zum Herbst 1963 betrieb die Am Markt ansässige Holzhandlung Frericks diese Sägemühle. Nachfolgend musste sie einer Verbreiterung des Norder Tiefs weichen. Bis Anfang des 21. Jahrhunderts befand sich auf der Fläche dann die Carls'sche Tankstelle, heute liegt das Gelände brach.
Einzelnachweise
- ↑ Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 89
- ↑ Schreiber, Gretje (1998): Norder Häuser, Die Bewohner der Sielstraße (I), in: Ostfriesischer Kurier, 13./14. Juni 1998, S. 8
- ↑ Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 91
- ↑ Canzler, Gerhard (1992): Pranger in Norden, in: Heim und Herd, Beilage Ostfriesischer Kurier, 25. Juli 1992, S. 23