Schützenbund Norden

Aus Norder Stadtgeschichte
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Schützenbund Norden

Basisdaten
Gründung 12. August 1921
Auflösung -
Rechtsform eingetragener Verein (e. V.)
Hauptsitz Ekeler Weg 11

26506 Norden

Der Schützenbund Norden e.V. ist ein im Schützenhaus in Ekel ansässiger Schießsportverein aus Norden. 2021 feierte der Verein sein 100-jähriges Jubiläum.

Geschichte

Die Entstehung der Schützenvereine ist eng verflochten mit dem militärischen Aufgebotswesen. Vielfach gehen beide ununterscheidbar ineinander über, vielfach sind beide aber auch scharf trennbar. Die mangelnde Kenntnis über das gesamte Aufgebotswesen in Ostfriesland hat die auf Tradition bedachten Orte dazu veranlasst, alles was sich, allgemein ausgedrückt, über die Bürgerkompanie in Erfahrung bringen ließ, auf das Schützenwesen zu beziehen. Dadurch entstand der unrichtige Eindruck, es habe sich hierbei um eine von der Wehrverfassung losgelöste Organisation gehandelt.[1]

Als entscheidendes Merkmal für den Schützenvereinscharakter wird dabei immer auf das Vogelschießen verwiesen. Die Einrichtung des Vogelschießens war mittelbar darauf gerichtet, die Wehrhaftmachung des Volkes günstig zu beeinflussen. Das Vogelschießen ist dabei ein uraltes Schießspiel. In Ostfriesland wurde es meistens in der Pfingstzeit durchgeführt. Der hölzerne Vogel, oft war es ein grüner Papagei, auf den geschossen wurde, galt als Symbol des bunten Lebens und des Frühsommers. Seine Ursprünge reichen dabei nachweislich bis auf das Jahr 1577 zurück, wenngleich dies nur auf Esens zutrifft.[1]

Der Norder Schützenbund wurde formell am 16. August 1921 gegründet und hatte seinen ersten Sitz in der Gaststätte Zum Stadtpark im Ekeler Vorwerk.[2][3] Im Rahmen der Gründung traten die ersten 200 Mitglieder dem neuen Verein bei.[4] Gegenüber des Ekeler Vorwerks veranstaltete der Verein - erstmalig im September 1922 seine jährliche Schützenfeste. Hieran erinnert bis heute die Straßenbezeichnung Schützenwiese. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gerieten die Schützenvereine in das Visier der neuen Machthaber, die diese zur vormilitärischen Schulung missbrauchen wollten. Hierdurch kam es bei einigen Mitgliedern zu einem Austritt. Im August 1938 wurde dann auch das vorerst letzte Schützenfest veranstaltet, da die Nationalsozialisten den Verein wegen ihres Widerstrebens verboten.[4] Nachfolgend beschlagnahmte die Wehrmacht die Zelte der Schützen für eigene Zwecke.[5]

Bereits 1924 erbaute der Verein das Schützenhaus am Ekeler Weg. Zur Anlage gehört seit jeher auch eine Schießbahn, die sich bis dahin im Tidofelder Holz (Wald an der Bundesstraße in Nadörst; gehört zu Lütetsburg) befand. Nach dem Zweiten Weltkrieg verboten die Siegermächte in der ganzen Bundesrepublik bewaffnete Verbände, sodass das Vereinsleben weiterhin brach lag. Zudem ließ die britische Militärregierung die Schießbahn abreißen. Das Gebäude selbst blieb unversehrt, da es für Wohnzwecke gebraucht wurde. Noch im Gründungsjahr der Bundesrepublik 1949 konnten die Norder Schützen erneut zusammenfinden und erhielten 1952 die Erlaubnis zum Wiederaufbau einer Schießanlage.[4]

In den folgenden Jahrzehnten waren die Schützenfeste ein beliebtes Fest für Jung und Alt und fand traditionell immer am zweiten Wochenende im August statt. Bis 1953 diente das heutige Gelände der Conerus-Schule (BBS) als Veranstaltungsort, danach fand das Schützenfest stets auf dem Norder Marktplatz statt. In den 1990er Jahren ließen die Besucherzahlen merklich nach, die Wirtschaftlichkeit war nicht mehr gegeben. Letztmalig feierten die Schützen ihr Fest daher im Jahre 1997.[4]

1956 gründete sich der Schützenspielmannzug, dem bis zu dessen Eigenständigkeit im Jahre 1980 auch ein Jugendspielmannzug angehörte. Zum 12. April 2003 fusionierte der Schützenspielmannzug mit jenem der Norder Feuerwehr.[4][6] Beide Züge hatten mit Mitgliederschwund zu kämpfen und entschlossen sich daher zur Vereinigung als Feuerwehr- und Schützenspielmannzug Norden.

Am 16. August 1921 feierte der Schützenbund sein 100-jähriges Bestehen, was mit einer - durch die COVID 19-Pandemie bedingten kleinen - Feierlichkeit nach dem regelmäßigen Königsschießen gefeiert wurde.[4]

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Heise, Hans-Michael (1937): Die bewaffneten Ostfriesen in der Grafen- und Fürstenzeit, Aurich, S. 86
  2. Medienzentrum des Landkreises Aurich (Bildarchiv: 0627050.jpg)
  3. Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 23
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Ostfriesischer Kurier vom 7. August 2021, S. 6
  5. Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 38
  6. Archiv der Feuerwehr Norden

Siehe auch