Glückauf

Aus Norder Stadtgeschichte
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Glückauf

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Basisdaten
Stadtteil/-viertel Norden
Erschließungsjahr 1888
Namensgebung 1969
Historische Namen keine

Glückauf ist eine Gemeindestraße in Norden. Die Straße grenzt nördlich an die Osterstraße und führt gen Süden zum Gelände der ehemaligen Doornkaat-Fabrik. Über eine Lohne kann man als Fußgänger oder Zweiradfahrer gen Westen zur Kleinen Hinterlohne gelangen.

Geschichte

Herkunft des Namens

Bis zu ihrer Schließung befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft die Norder Eisenhütte, deren Öfen mit Kohle betrieben wurde. Glückauf ist der Gruß der Bergmänner, die letztlich durch den Kohlebergbau den Betrieb der Eisenhütte sicherten. In der Straße wohnten mehrere Mitarbeiter der Eisenhütte, was ihr dann letztlich diesen Namen gab.[1] Zudem trug die Werkskapelle der Eisenhütte ebenfalls den Namen Glückauf.[2]

Möglicherweise nahm man sich bei der Benennung die Glückaufstraße in Georgsmarienhütte zum Vorbild. Die Norder Eisenhütte war ein Zweigwerk des dortigen Stahlwerks.

Entwicklung

Die Erschließung der Straße fällt zusammen mit der 1850 erfolgten Gründung und dem Ausbau der Eisenhütte. Das Unternehmen erbaute hier ab 1888 für ihre Arbeiter mehrere Werkswohnungen, denen überdies Gartenland zur Eigenversorgung nördlich des Kolkbrücker Wegs zugeteilt wurde.[3][4] Hintergrund war vor allem das Fehlen von freien Mietwohnungen in der Stadt, wie das Unternehmen der Regierungsbehörde in Aurich in einem Schreiben aus dem Jahr 1893 mitteilte.[3][5]

Weitere Werkswohnungen der Eisenhütte gab es im Stadtgebiet nicht. Der Urgroßvater von Claus Herlyn wohnte im Glückauf 1, war Former in der Eisenhütte und Personalratsvorsitzender. Jedes Haus hatte zwei Wohnungen. Das Haus mit der Nummer 3 war ca. 2 Meter breiter als die anderen Häuser. Dort wohnten nach dem Bau (ca. 1894) anfangs nur Vorarbeiter, später auch Leute die nicht in der Eisenhütte gearbeitet haben. 1977 wurden die Häuser 1 bis 3 von dem damaligen Eigentümer (Carl-Alfred Stegmann/Fa. Spirituosen Groenefeld) an die zu diesem Zeitpunkt dort wohnhaften Bewohner verkauft.

Gebäude und Plätze

Auf der westlichen Straßenseite befinden sich einige Wohnhäuser sowie eine Zahnarzt- und Hebammenpraxis. Auch befindet sich an der Straßenecke zur Osterstraße das Apollo-Kino. Die Ostseite der Straße wird von einem großen Verbrauchermarkt, der auf dem Gelände der Eisenhütte errichtet wurde, dominiert. Am Ende der Straße beginnt das (ehemalige) Doornkaat-Gelände.

Die Gegend vom Glückauf wurde früher Kamerun genannt. Über die Herkunft dieses Namens lassen sich nur Spekulationen anstellen. Kamerun war von 1884 bis 1919 eine deutsche Kolonie. Möglicherweise spielte somit die oft schwarzgefärbten Gesichter der Arbeiter nach Schichtende in der Eisenhütte eine Rolle bei der Entstehung dieses Namens.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Historische Flurnamensammlung der Ostfriesischen Landschaft
  2. Ramm, Heinz (1989): Popke Fegter (1874-1946). Sein Leben und sein Wirken im Norderland, Norden, S. 123
  3. 3,0 3,1 Ramm, Heinz (1989): Popke Fegter (1874-1946). Sein Leben und sein Wirken im Norderland, Norden, S. 101
  4. Ramm, Heinz (1989): Popke Fegter (1874-1946). Sein Leben und sein Wirken im Norderland, Norden, S. 105
  5. Ramm, Heinz (1989): Popke Fegter (1874-1946). Sein Leben und sein Wirken im Norderland, Norden, S. 102

Siehe auch