Roter Pfahl

Aus Norder Stadtgeschichte
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Roter Pfahl

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Basisdaten
Kategorie Orte in Norddeich
Stadtteil/-viertel Norddeich
Genaue Lage Deichlinie an der

gleichnamigen Straße

Der Rote Pfahl stellt seit 1576 die Grenzmarkierung zwischen den ehemals eigenständigen Landgemeinden Norddeich (bzw. Lintelermarsch) und Ostermarsch dar. Er wurde 1969 im Zuge der Deichverstärkungen nach der Sturmflut 1962 erneuert und rot bemalt, obwohl seine Bedeutung eigentlich nichts mit der Farbe zu tun hat. Der am Fuße des Deiches verlaufende Weg wurde im Zuge der Erneuerung nach ihm benannt.

Geschichte

Kartografisch verzeichnet ist der Rote Pfahl spätestens seit 1895.[1] Er wurde jedoch bereits 1576 errichtet und markiert die Grenze zwischen Norddeich und Ostermarsch. Verzeichnet sind die damaligen Maßeinheiten in Ruthen, Fuß, Zoll und Linien, mit denen an die Deichlast der Deichanlieger erinnert wurde. Anders als heute waren diese früher für den Unterhalt des Deiches zuständig, erst später ging diese Aufgabe auf die Deichachten über. Dabei hatte jeder Deichanlieger einen bestimmten Abschnitt zu betreuen, der mittels der genannten Längenmaße genau festgelegt war. Konnte er dies nicht mehr, musste er sein Land gemäß Spatenrecht aufgeben.

Auf seiner dem Land zugewandten Seite trägt der Rote Pfahl das eingeschnittene Maß einer halben rheinländischen Ruthe. Der Volksmund hat aus dem Wort roed für Ruthe, das Wort rot gemacht.[2] Die Aufschrift auf der nach Südwesten in Richtung Norddeich gerichteten Seite lautet: "De Roo Paal. Osterschauung der Wester- und Linteler-Marscher Deichacht. Anfang: Bei Munnicken Schanze gegen den Schloot von Rudolphi Erben Platz zu 30 Diemathen. Ende beim Deichachts-Krug. Länge 2231 Rheinl. Ruthen 8 Fuß 3 Zoll 4 Linien. Erneuert 1969. Deichrichter Mescher."

Auf der anderen Seite, der Ostermarsch zugewendet steht: "De Roo Paal. Deich der Ostermarscher Deichacht. Länge: 2155 Rheinl. Ruthen 8 Fuß 3 Zoll 4 Linien. Deichrichter Fischer."

Am 8. Januar 1916 stürzte seeseitig des Deichs, nahe des Roten Pfahls, ein Wasserflugzeug ab. Der Pilot wurde zunächst gerettet, verstarb jedoch später an seinen Verletzungen. Sein Begleiter ertrank noch in den Fluten.[3]

Einzelnachweise

  1. Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
  2. Das Bollwerk des Norderlandes, hrsg. von der Deichacht Norden, Norden 1989, S. 8
  3. Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 62

Siehe auch