Feuerwehrtechnische Zentrale

Aus Norder Stadtgeschichte
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Feuerwehrtechnische Zentrale

Die Karte wird geladen …
Basisdaten
Entstehungszeit 1974 - 1976
Erbauer Landkreis Norden
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Klosterstraße 10

26506 Norden

Die Feuerwehrtechnische Zentrale (kurz: FTZ) wurde 1974 bis 1976 vom Landkreis Norden errichtet. Sie ersetzte die im ehemaligen Feuerwehrhaus (2009 als solches entwidmet und 2018 abgebrochen) ansässige Kreisschlauchpflegerei, die zuständig für die Wartung der feuerwehrtechnischen Gerätschaften war. Der veraltete Name entstammt aus der Zeit, in der die dort tätigen Angestellten ausschließlich für die Instandhaltung und Wäsche der Feuerwehrschläuche zuständig waren.

Geschichte

Da die Räumlichkeiten im alten Feuerwehrhaus im Zuge der Motorisierung und fortschreitenden Technologisierung immer enger und veralteter wurden, errichtete der Landkreis Norden zwischen 1974 und 1976 eine neue Feuerwehrtechnische Zentrale (kurz: FTZ) in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrhaus.[1] Geleitet wurde diese vom Kreisschirrmeister. Neben einem wesentlich größeren Schlauchturm (hier wurden die Schläuche zum Trocknen aufgehängt), wurden auch Wohnungen für Bedienstete, Lagerräume, Werkräume und eine für den Landkreis Norden zuständige Leitstelle eingerichtet, die auch liebevoll Funkbude genannt wurde und den Funkrufnamen Florian Norden, später Leitstelle Norden trug. Bis zum Einrichten dieser Leitstelle liefen die Notrufe bei einem der Feuerwehrangehörigen, zumeist dem Stadtbrandmeister zuhause auf, der von hier aus die Alarmierung über Motorsirenen sowie später über Funkmeldeempfänger in Gang setzte.[2] Für den Bau der FTZ musste das bekannte Jugendheim weichen.

Die Feuerwehrtechnische Zentrale war zudem zuständig für die Wartung sämtlicher Feuerwehrfahrzeuge im Landkreis Norden, nach der Eingliederung in den Landkreis Aurich blieb der Zuständigkeitsbereich gleich. Die meisten Reparaturen wurden selbst vorgenommen, insbesondere später - nachdem die Elektrifizierung der Fahrzeuge voranschritt - wurden diese in regulären Werkstätten repariert. Seitdem beschränkten sich die Aufgaben vor allem auf die Wartung der Gerätschaften, wobei die Schläuche seit den 1990er Jahren nicht mehr im Schlauchturm zum Trocknen aufgehängt werden mussten, sondern in Schlauchwaschanlagen gereinigt und getrocknet werden konnten.

Während der Schneekatastrophe 1979 dienten die Räumlichkeiten der FTZ als Einsatzführungszentrale des Landkreises und der ihr unterstellten Hilfsorganisationen sowie der Bundeswehr.[3]

Als die Feuerwehrtechnischen Zentralen in Aurich und Norden trotz heftigem Widerstands der Feuerwehren zusammengelegt wurden und 2007 einen neuen Standort in Georgsheil bekamen, standen beide Standorte zunächst leer. Der große Saal, der sich oberhalb des Tunnels zur Schulstraße befand, wurde schon bald von der benachbarten, ebenfalls kreiseigenen Conerus-Schule für Unterrichtszwecke genutzt. Weitere Räumlichkeiten wurden an die Jugendberufsagentur der Agentur für Arbeit vermietet. Die Conerus-Schule selbst nutzt auch einige der ehemaligen Garagen und Werkstätten, um hier Lehrlinge im Kfz-Handwerk auszubilden.

Seit 2019 nutzt das Elsflether Unternehmen Deutsche WindGuard große Teile der alten FTZ für Schulungszwecke von Personal auf Windenergieanlagen, insbesondere im Bereich Offshore. Trainiert werden neben Erster Hilfe auch die Brandbekämpfung sowie das Retten und Selbstretten aus großen Höhen (Working at Heights), wozu der alte Schlauchturm entsprechend umfunktioniert wurde. Für die FireAwareness-Seminare wird auch der ehemalige Atemschutzkeller genutzt, um hier das Orientieren in verrauchten Umgebungen zu trainieren.[4]

Galerie

Einzelnachweise

  1. Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 91
  2. Archiv der Feuerwehr Norden
  3. Canzler, Gerhard (1994): Norden. Museen im Alten Rathaus, Norden, S. 160
  4. Internetseite der Deutschen WindGuard, abgerufen am 3. September 2021

Siehe auch