Beestmarkt

Aus Norder Stadtgeschichte
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Als Beestmarkt (hochdeutsch: Rindermarkt) wird der jährlich stattfinde Tiermarkt auf dem Norder Marktplatz bezeichnet. Er findet seit etwa 1955 stets am vorletzten Wochenende im Oktober statt, wobei nur noch samstags mit Tieren gehandelt wird. In früheren Jahren, als der Viehmarkt eine höhere Bedeutung hatte, fand dieser bis zu vier Mal jährlich statt.

Geschichte

Die Rinderzucht war besonders in der Westermarsch lange Zeit ein bedeutender Zweig der Landwirtschaft. Die dort gezüchteten Rinder genossen (und genießen bis heute) einen herausragenden Ruf weit über die Grenzen Ostfrieslands hinaus. Daher ist es nicht verwunderlich, dass mit diesem auch auf dem Marktplatz gehandelt wurde. Dem Namen nach zu urteilen wurden ursprünglich (bzw. vor allem) Rinder (Beesten) gehandelt. Nicht näher datierbar ist der Zeitpunkt, in dem auch mit anderen Tieren gehandelt wurde.

Für 1817 ist belegt, dass acht Viehmärkte stattfanden und zwar am 28. April, 5. Mai, 12. Mai, 4. Juni, (mit einem Kramermarkt bzw. Gebrauchswarenhandel), 22. Oktober, 29. Oktober, 5. November, 12. November und 19. November. Weiterhin gab es am 10. September einen Flachs- (Handwerksmarkt) und Pferdemarkt.[1] Bis 1867 fanden jährlich drei Viehmärkte statt: Am 25. Juli (Jacobi), Anfang September und am 10. November (Martini). Im Laufe des Jahrhunderts verloren diese an Bedeutung, sodass sie ab dem genannten Jahr an den drei Montagen vor Martini stattfanden.[2][3]

Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Beestmarkt vor allem zu einem Volksfest, bei dem der Viehhandel in den Hintergrund geriet. Der Tiermarkt selbst findet seitdem nur noch an dem jeweiligen Samstag statt. Die Norder Einzelhändler beteiligen sich meist von 13:00 bis 18:00 Uhr mit einem verkaufsoffenen Sonntag am Marktgeschehen.

Einzelnachweise

  1. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 250
  2. Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 90
  3. Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 21

Siehe auch